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Irgendwie wünsche ich mir inzwischen nur noch, dass die Profiblinker die extrem langen Stellen in den Filmen schneiden - leider vergeblich.
So auch im 10. Teil der Video-Reihe, die mit einer fast ungeschnittenen halben Stunde Barschangeln anfängt. Leute - ich glaube es euch ja, aber nach 100 Barschen bin ich dann echt eingeschlafen ...
... und wieder aufgewacht, als die beiden wieder mal mit einer Kuh kämpften, die sich für die Angelsachen interessierte. Schön zu sehen waren einige Drills mit Dickbarschen um die 50 cm - wenn da eben
nicht auch noch 50 weitere “Drills” mit Babybarschen auf dem Band wären.
Dazwischen gestreut wieder einige Tipps, so zum werfen oder die Beantwortung der Frage, warum die beiden immer ohne geöffnete
Bremse an der Rolle fischen. Natürlich ist jedes 2 Wort “Attraktor”, dieses mal ergänzt durch “Mini-Attraktor”. Ebenso unvermeidlich die wenig diskreten Hinweise auf die “Blechpeitsche” und die “Katapult”-Ruten.
Im 2. Teil folgen dann Fänge von Seeforellen an einem Stausee - wie könnte es anders sein, wieder eine halbe Stunde ... *gähn*
Halt, da stimmt doch was nicht, die überzeugten “C&R”-Angler essen da doch tatsächlich mal einen Fisch. Ging ja auch nicht anders, die Forelle blutete stark aus den Kiemen.
Im 3. Teil treiben es die beiden dann auf die Spitze, über eine Stunde Heringsangeln im Hafen Eckernförde. Ich war
fast versucht zu brüllen “ich glaube es euch” - wenn es denn geholfen hätte. Natürlich kann man Heringe auch mit
kleinen Gummiködern an einem gebastelten Paternoster angeln - dazu musste sicherlich kein Beweis angetreten werden. Gefangen werden auch Dorsch, Meerforellen und Hornhechte. Es fällt im Übrigen auf, dass bei den
Systemen der beiden überdurchschnittlich viele Heringe wieder vom Paternoster fallen.
Auch einige Plattfische werden von den beiden gefangen. Erfahrene Brandungs- oder Bootsangler werden es sicher
genau so sehen - dass sind Zufallsfänge, denn hier kommt man mit Naturköder viel eher zum Zug. Ein Lapsus
leisten sich die Profiblinker dann auch noch, indem sie die eigene Farbmischung “feuerwehrrot” als fängiger erklären
als das auf Dorsche übliche “japanrot”. Begründet wird dies mit der Farbbrillianz der eigenen Mischung, was allerdings totaler Quatsch ist.
Dorsche sind, wie alle Fische, farbenblind. “Japanrot” ist ein sehr kräftiges Rot und Köder in dieser Farbe sind ab
einer Wassertiefe von 12 m selbst für das menschliche Auge schwarz. Damit hat der Köder einen starken Kontrast zur Umgebung, was für die Fänge entscheidend ist.
Alles in allem wieder ein durchschnittlicher Film, der wenig über das Angeln selber, dafür aber umso mehr über die Produkte der beiden zeigt.
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